Während die Öffentlichkeitsarbeit in Unternehmen und anderen Organisation schon lange als fixer Bestandteil einer professionellen Kommunikation betrachtet wird, kommt sie in Kommunen bisher noch kaum zum Einsatz. Dabei, so die Annahme, hätte eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit gerade für Kommunen große Vorteile. Da Forschungen zur Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich bisher rar sind, stehen in dieser Arbeit folgende Fragen im Zentrum: Wie gestaltet sich eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit für Gemeinde unter 10.000 Einwohner/innen, welche Funktionen nimmt sie ein und kann sie die Gemeinde in ihrer Arbeit positiv unterstützen?
Um diese Fragen zu beantworten, werden im Vorfeld mehrere theoretische Ansätze zu Public Relations erläutert und die verschiedenen Funktionen aus diesen Ansätzen auf den kommunalen Bereich abgeleitet. Anschließend werden empirische Erkenntnisse über kommunale PR mit den theoretischen Ableitungen verglichen und diskutiert. Als Fallbeispiel diente die Marktgemeinde Guntramsdorf. Um ein möglichst genaues Bild über die kommunale PR in der Praxis zu erheben, wurden mehrere Methoden angewandt. So wurden die PR-Verantwortlichen der Gemeinde interviewt, die zentralen Kommunikationsinstrumente analysiert und die Bürger/innen zur Kommunikation der Gemeinde befragt.
Es zeigte sich, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Marktgemeinde Guntramsdorf hinsichtlich Organisation, Struktur und Ressourceneinsatz sowie auch dem Einsatz der Kommunikationsinstrumente sehr professionell agiert. Jedoch gibt es auch einige Kritikpunkte wie die überwiegende Verwendung der Öffentlichkeitsarbeit zur einseitigen Informationstätigkeit oder das Fehlen konkreter Zielformulierungen. Obwohl sich die Professionalität der Öffentlichkeitsarbeit von Guntramsdorf daher nicht vollkommen bestätigen lässt, geben die Ergebnisse einen aufschlussreichen Einblick und lassen die Ableitung von einigen Hypothesen zu, welche die Funktion, die Instrumente und deren Gestaltung der kommunalen Öffentlichkeitsarbeit betreffen, zu.