Eine Bevölkerung kann in verschiedene Milieus untergliedert werden; nicht nur in soziale, sondern auch in Klima-Milieus. Menschen haben unterschiedliche Einstellungen gegenüber dem Klimawandel, sie wissen unterschiedlich viel, verhalten sich dementsprechend anders und nutzen auch andere Medien.
Anschließend an die „Global Warming’s Six Americas“ und die „Five Germanys“ Studien führte diese Untersuchung eine Segmentierung der deutschen Bevölkerung durch. Die Variablenbasis bildeten hierbei Einstellungen, Verhalten, Wissen und Emotionen in Bezug auf den Klimawandel. Die milieuspezifische Mediennutzung und -bewertung wurde in einem zweiten Schritt analysiert. Für die hierarchische Clusteranalyse (Ward-Methode) wurde eine deutschlandweit repräsentative Online-Befragung (N = 1208) von Januar 2020 einer Sekundäranalyse unterzogen.
Es ließen sich vier differenzierende Typen finden: Die Alarmierten (23%), die Besorgten (40%), die Distanziert-Zweifelnden (30%) und die Skeptischen (7%). Im Gegensatz zu den Five Germanys aus dem Jahr 2011, lässt sich 2020 sehr wohl eine Gruppe der Deutschen ausmachen, die den Klimawandel als solches bzw. als menschengemachtes Phänomen ablehnt. Zwar ist das Milieu der Skeptischen noch die kleinste Gruppierung, jedoch bilden die Distanziert-Zweifelnden, deren Einstellungen zum Klimawandel nicht gefestigt sind und die teilweise eine distanzierte bzw. unsichere Haltung gegenüber dem Klimawandel einnehmen, bereits die zweitgrößte Gruppe. Informationen über diese Klima-Milieus und ihre Mediennutzung können dabei helfen, effektivere Klimawandel-Kommunikationsstrategien und Kampagnen zu entwickeln, um so einen breiteren Konsens im Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen.