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Klima im Wandel: Politisierung einer Wissenschaft im öffentlichen Diskurs

Im Laufe der Jahrzehnte hat der Klimadiskurs den Elfenbeinturm der Wissenschaft verlassen und Wurzeln in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie unter anderem der Politik geschlagen; Prominentes Beispiel dafür ist das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das den Klimawandel regelmäßig in den Fokus der Medien rückt. Warum und in welchem Ausmaß aber verschwimmen im Rahmen der Diskussion um den Klimawandel die Grenzen zwischen Wissenschaft und Politik? Und welche Rolle spielen die Medien im Prozess der Politisierung der Klimawissenschaften? Diese Fragen versucht die vorliegende Arbeit zu beantworten und führt dazu zentrale Ergebnisse aus 18 Studien zusammen, die sich inhaltlich im Dreiecksgefüge aus (Klima-)Wissenschaft, Politik und Medien bewegen, aber unterschiedliche methodische Herangehensweisen wählen.
Überwiegend betrachten die Untersuchungen die Interaktion von Klimawissenschaft und Politik im Spiegel der Medien, welche als Diskursarena die öffentliche Debatte prägen. Zum einen wird deutlich, dass sich die mediale Berichterstattung über die Jahre verstärkt an der politischen Agenda orientiert. Zum anderen werden besonders politische Akteure als verantwortlich für die Begegnung des Klimawandels und für seine Auswirkungen identifiziert. Bei der Berichterstattung über den Klimawandel sind die Medien insgesamt nicht als neutrale Vermittlungsinstanz zu betrachten, sie bedienen sich öffentlichkeitswirksamer Aufbereitungsmethoden.