Mit dieser Arbeit sollte ermittelt werden, ob die intensive Ausbildung bei M94.5 für Bachelor-Studenten noch zu meistern ist. Bei diesem Sender gestaltet eine studentische Redaktion ein größtenteils live gesendetes 24-Stunden-Programm. Der Zeitaufwand hierfür ist vor allem in den ersten beiden Semestern mit einem nicht vergüteten Einsatz an rund zwei Tagen pro Woche sehr hoch.
Ausgangshypothese war, dass Bachelor-Studierende bei M94.5 aufgrund des Zeitmangels nicht so gut ausgebildet werden können wie Nicht-Bachelor-Studierende.
Auf der theoretischen Grundlage von Weischenbergs journalistischem Kompetenzprofil wurden Bachelor- und Nicht-Bachelor-Studierende nun mittels einer quantitativen Befragung aller Erst- und Zweitsemester bei M94.5 hinsichtlich ihrer erlernten Kompetenzen, ihres Zeitaufwandes und ihrer Motivation für die Tätigkeit bei M94.5 verglichen.
Nach der Datenanalyse konnte die anfängliche Hypothese verworfen werden: Das quantitative Arbeitspensum der Bachelor-Studierenden war fast genauso hoch wie das der Nicht-Bachelor-Studierenden. Erstere waren sogar disziplinierter: Sie führten ihre Pflichttätigkeiten gewissenhafter aus, probierten aber darüber hinaus nicht so viel aus wie die Nicht-Bachelor-Studierenden. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sich Bachelor-Studierende gerade wegen ihres Zeitmangels bewusst und meist aufgrund ihrer beruflichen Ziele für eine Mitarbeit bei M94.5 entscheiden, während für die Nicht-Bachelor-Studierende eher der Spaßfaktor im Vordergrund steht.
Journalistenausbildung auf der Schmalspur?
Der Einfluss der Bachelorisierung auf die Ausbildung des Aus- und Fortbildungsradios M94.5