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Islamophobie in München

Argumentationsstrategien der Gegner des "Münchner Forum für Islam"

Islamophobie wird zunehmend salonfähig und Rechtspopulismus in Europa politisch einflussreicher. So auch in München, wo derzeit Pläne für den Bau eines Islamzentrums mit Moschee bestehen. Lokale rechtspopulistische und –radikale Gruppen wollen dieses Vorhaben stoppen und versuchen ein Bürgerbegehren gegen das „Münchner Forum für Islam“ (MFI) zu initiieren. Die Arbeit untersucht, welcher Argumente sich die Gegner des MFI bedienen und wie das Feindbild Islam genutzt und weiter ausgebaut wird. Hierfür wurde der Blog „Politically Incorrect“, sowie die Online-Kommunikation der Partei „Die Freiheit“, „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ und „PRO MÜNCHEN“ einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Insgesamt werden 16 Argumente gegen den Bau des MFI hervorgebracht. So soll die Moschee u.a. die westliche Kultur bedrohen und zur Islamisierung der Gesellschaft führen. Moscheen seinen außerdem Versammlungsorte für Terroristen und würden zur Planung von Terroranschlägen genutzt. Bei dem Islamzentrum gehe es nicht um Religionsausübung, sondern um eine Verschwörung gegen die westliche Welt mit dem Ziel der Zerstörung ihrer Werte. Die Demokratie solle ausgeschaltet und die Scharia etabliert werden. Zwei der Akteure ziehen Parallelen zwischen dem Islam und dem Nationalsozialismus. Insgesamt wird ein „Gut-Böse“-Schema konstruiert, in welchem der Islam alles Verwerfliche repräsentiert. Es wird eine übermächtige Bedrohung an die Wand gemalt, vor der es sich zu verteidigen gilt.