Telenovelas, Quiz-Shows, Doku-Soaps: Unterhaltung in den Medien scheint vorwiegend trivial zu sein. Bei Kino- und Fernsehfilmen oder beim Lesen eines Romans kann Unterhaltung jedoch ein Eintauchen in die Fiktion bewirken und beim Zuschauer bzw. Leser starke Emotionen auslösen. Obwohl der Rezipient nicht von der Situation betroffen ist, beteiligt bzw. involviert er sich dabei offensichtlich emotional an dem Unterhaltungsangebot. Die vorliegende Arbeit geht diesem Phänomen nach und untersucht, ob die Konzepte Unterhaltung und Involvement im Rezeptionsprozess zusammenhängen.
Zunächst werden beide Konzepte hinsichtlich ihrer Merkmalsdimensionen im Rezeptionsprozess analysiert. Anhand möglicher Übereinstimmungen werden anschließend Aussagen über den Zusammenhang getroffen und der Wirkungsmechanismus wird in einem Modell dargestellt.
Aufgrund ihrer theoretischen Merkmalsdimensionen überschneiden sich Involvement und Unterhaltung in dem Teil, in dem emotionales Involvement sowie emotions- und erregungspsychologische Prozesse der Unterhaltungsrezeption zusammenspielen. Involvement wirkt dabei intensivierend auf das Unterhaltungserleben. Erlebnisdimensionen wie Empathie, Identifikation, parasoziale Interaktion, Spannung sowie Präsenz sind die Folge. Dabei teilt der Zuschauer die Emotionen des Darstellers, identifiziert sich mit ihm, versteht ihn als Freund bzw. Feind, erlebt Spannung und hat das Gefühl, in der Fiktion mitzuleben.
Involvement: Theoretisches Konzept und empirische Befunde
Involvement und Unterhaltungsrezeption