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Investments in Medienstartups – Prozesse, Auswahlkriterien und Einschätzungen unterschiedlicher Kapitalgeber

Startups gelten als Innovationsmotor. Auch Akteure der Medienwirtschaft treten als (Risikokapital-)Investoren für neugegründete Organisationen auf. Trotzdem gelten deutsche Medienstartups – gerade im Journalismus – als unterfinanziert. In einem offenen und gegenstandsnahen Ansatz nähert sich die Studie im Gespräch mit unterschiedlichen Typen von Investoren deren Auswahlpraktiken, analysiert Prozessgestaltung und Auswahlkriterien und betrachtet Folgen dieser Entscheidungsmuster. Die Studie schließt direkt an Erkenntnisse der Medienentrepreneurship-Forschung an und diskutiert Konsequenzen und mögliche Zukunftsperspektiven auf Basis der Ergebnisse. Die Ergebnisse zeigen kaum Differenzen in den Auswahlprozessen von Medieninvestoren zu branchenübergreifenden Finanzinvestoren. Der kurzfristig erwartete Return on Investment und das Kriterium der technischen Skalierbarkeit des Produktes führen dabei häufig zur Ablehnung von Startups mit content-basiertem Geschäftsmodell durch die Investoren.