Memes sind nicht nur Teil einer digitalen Kultur im Netz, sondern sie haben auch den Weg in die alltägliche Kommunikation gefunden. Ihre Entstehung und rasche Verbreitung sind letzten Endes auf die Aktivitäten vieler Nutzer im Web zurückzuführen. Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Nutzungsformen von Memes und die Motive ihrer Nutzer zu erforschen. Die Arbeit stützt sich auf die bisherigen Erkenntnisse der Aktivitäten von Nutzern im Web 2.0 sowie der Motiv- und Gratifikationsforschung.
Im Rahmen eines qualitativen Verfahrens wurden acht problemzentrierte Interviews geführt. Es konnten dabei die sechs Kategorien Anschauen, Anschließen, Teilen, Sammeln, Kommentieren und Mitgestalten gebildet werden, die verschiedene Nutzungsformen umfassen und erklären. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der Nutzung von Memes affektive, kognitive, soziale und identitätsbildende Motive zugrunde liegen. Affektive Motive wie Erheiterung, Aktivität, Ablenkung und Zeitvertreib zeichnen sich dabei als Hauptgrund der Nutzung von Memes ab. Auch kognitive Motive wie Umweltbeobachtung oder Informationsgewinn konnten festgestellt werden. Im Rahmen sozialer Motive können Memes zur Distinktion und sozialen Bindung genutzt werden. Selbstfindung und Selbstverwirklichung sowie der Vergleich mit anderen stellen identitätsbildende Motive der Nutzer von Memes dar. Insgesamt lassen sich Beziehungen zwischen den verschiedenen Nutzungsformen und Motiven erkennen.