Die theoretische Arbeit beleuchtet Einflüsse sich verändernder Voraussetzungen und Strukturen der interpersonalen Kommunikation im Internet. Anhand von Fachliteratur und thematisch relevanten Studien wird der Frage auf den Grund gegangen, welche Folgen diese Wandlungsprozesse auf gesellschaftlicher Ebene haben.
Der Nutzer entscheidet in der Online-Sphäre autonom über seine Kontakte zu anderen. Dies ermöglicht auf der einen Seite einen fruchtbaren Austausch über gesellschaftlich relevante Themen im Rahmen einer gemeinsamen Öffentlichkeit (Integrationsszenario) – auf der anderen Seite aber auch die Bildung von homogenen Gruppen und das Ausklammern gegenläufiger Meinungen (Fragmentierungsszenario).
Diese Szenarien werden gegenübergestellt. Zur Bewertung potentieller Effekte auf gesellschaftlicher Ebene dient das Konstrukt des Sozialkapitals.
Eine eindeutige Antwort für oder gegen ein Szenario kann im Ergebnis nicht getroffen werden. Letztendlich muss zwischen verschiedenen Plattformen und Kanälen differenziert werden. Ebenso sind Gesprächsthema und -Rahmen von Bedeutung, vor allem politische Ausrichtungen sorgen tendenziell eher für homogene Gruppenbildung.
Insgesamt werden keine allzu optimistischen Erwartungen an die veränderten Kommunikationsprozesse erfüllt – doch ebenso wenig kann eine weitreichende Fragmentierung der Gesellschaft nachgezeichnet werden.
Interpersonale Kommunikation im Wandel.
Bindemittel der Gesellschaft oder Faktor für zunehmende Fragmentierung?