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Internet-Nutzung in Internet-Cafés

Eine Fallstudie in München

Kaffee, Kuchen und Internet – diese Kombination ist inzwischen Alltag: von der Kommunikationswissenschaft weitgehend unbemerkt, hat sich der Online-Zugang im Internet-Café etabliert. Mit dieser Arbeit liegt nun erstmals ein Profil von Besuchern der Internet-Cafés vor. Neben den soziodemographischen Daten befinden sich vor allem die Gründe für den Besuch eines Internet-Cafés im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Daher wird zunächst mit dem Uses and Gratifications-Ansatz der theoretische Unterbau für die nachfolgende empirische Untersuchung gelegt. Außerdem werden die wichtigsten Daten zur Internet-Nutzung zusammengestellt, um einen späteren Vergleich zwischen den durchschnittlichen Internet-Nutzern und den Besuchern der Internet-Cafés zu ermöglichen.
Die empirische Untersuchung wurde als Fallstudie in sämtlichen Münchner Internet-Cafés durchgeführt. Dazu wurden 127 Besucher mittels eines standardisierten Fragebogens interviewt. Im Vergleich zum typischen Internet-Nutzer sind die Befragten wesentlich jünger, der Frauenanteil ist überdurchschnittlich hoch. Die Besucher der Internet-Cafés sind vorwiegend Online-Neulinge, die das Netz hauptsächlich zur Unterhaltung nutzen: speziell das Chatten ist in den Cafés populär. Mit den Leistungen der Cafés sind die meisten Besucher jedoch unzufrieden – vor allem fehlende Hilfestellung wird bemängelt. Überraschendstes Ergebnis: Interaktivität ist den meisten Befragten wenig wichtig