Die Arbeit geht auf Basis einer Sekundäranalyse verschiedener Studien und unter Einbeziehung der generellen Restriktionen journalistischer Arbeitsprozesse drei Forschungsfragen nach: 1. Wird die Bevölkerung durch die Wirtschaftsberichterstattung der Medien ausreichend über wirtschaftliche Sachverhalte informiert? 2. Deckt das Themenspektrum der Wirtschaftsberichterstattung alle relevanten wirtschaftlichen Themenkomplexe ab oder werden einzelne wirtschaftliche Themen überbetont während andere – ebenso relevante Themen – nur wenig oder gar keine Beachtung finden? 3. Welche Wirkungen hat die Wirtschaftsberichterstattung auf das Problembewusstsein und die Einschätzungen der Bevölkerung zur gesamtwirtschaftlichen Lage? Besondere Relevanz erlangt das Thema durch Wirtschafts- und Finanzkrise, während deren Verlauf immer wieder der Vorwurf an die Medien laut wird: Die breite Bevölkerung wird nur unzureichend über wirtschaftliche Sachverhalte und Risiken informiert und Wirtschaftsjournalisten hätten frühzeitiger vor dem Zusammenbruch der Finanzmärkte warnen müssen. Eines der zentralsten Ergebnisse der Arbeit: Bei Betrachtung der Themen des Wirtschaftsteils im Zeitverlauf, verlagert sich die inhaltliche Schwerpunktsetzung der Unternehmens- und Börsenberichterstattung weg von der faktenorientierten Darstellungsart hin zu einem erhöhten Nutzwertcharakter der Informationen, die den Leser in seiner Rolle als Verbraucher, Sparer und Arbeitnehmer informieren.