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In guten wie in schlechten Zeiten

Uli Hoeneß und Lothar Matthäus in Schlagzeilen der BILD – Eine Langzeitanalyse

Woran liegt es, dass die Berichterstattung der BILD über gewisse Personen, zu denen sowohl Hoeneß als auch Matthäus zählen, starke Schwankungen hinsichtlich des Tons aufweist? Gibt es diese Schwankungen tatsächlich oder täuscht hier nur das subjektive Empfinden des Lesers? Welche Rolle spielen Nachrichtenfaktoren wie Überraschung, Schaden, Prominenz oder Erfolg für die Schlagzeilen über Hoeneß und Matthäus? Und wie wichtig sind Bilder in der BILD? Ausgehend von einem theoretischen Überblick über die Nachrichtenwerttheorie sowie den Boulevard- und Sensationsjournalismus werden für die Arbeit alle Nennungen von Uli Hoeneß und Lothar Matthäus in Schlagzeilen der BILD seit 1974 bis 2015 untersucht. Die im Zeitungsarchiv der LMU München gesammelten Schlagzeilen werden hierfür codiert und im Rahmen einer Inhaltsanalyse ausgewertet. Grundsätzlich sind die Ergebnisse bezüglich Hoeneß und Matthäus sehr unterschiedlich, weshalb die Auswertung den größten Teil der Arbeit ausmacht. Gemeinsam für beide kann festgehalten werden, dass die überprüften Nachrichtenfaktoren Prominenz, Überraschung, Erfolg/Nutzen und Schaden/Misserfolg durchweg einen bemerkenswerten Einfluss auf Schlagzeilen über Hoeneß und Matthäus haben. Außerdem ist zu erkennen, wie die Schwankungen in der Berichterstattung zwischen positiv und negativ mit den „guten und schlechten Zeiten“ von Hoeneß und Matthäus einhergehen und auch, dass Bilder und die darauf gezeigten Emotionen von zentraler Bedeutung sind.