Das Ausmaß und die Art der Selbstdarstellung in Social Communitys haben jüngst zu reichlich negativen Schlagzeilen und öffentlichen Diskussionen geführt. Ziel der Arbeit war es, einen wissenschaftlichen Beitrag zu liefern, der das Phänomen der Selbstdarstellung in Social Communitys näher beleuchtet. Es schien vor allem von Bedeutung zu sein, zu verstehen, wie User von Social Communitys ihre Selbstdarstellung auf ihren Profilen organisieren und welche Einflüsse sie dabei lenken. Dazu wurden nach einer Analyse der relevanten theoretischen Ansätze und empirischen Untersuchungen Leitfadeninterviews geführt.
Es zeigte sich, dass die befragten User genau wussten, welche Teile ihres Profils eindruckswirksam sind und auf diese folglich ihr Impression Management konzentrierten. Die Organisation der Selbstdarstellung lief dabei über drei Wege ab: über die Entscheidung bestimmte selbstbezogene Bilder und Informationen hochzuladen, über die Kontrolle derjenigen Profilfunktionen, die andere User involvieren und über die Sichtbarkeitseinstellungen des Profils. Des Weiteren konnten mehrere Einflussfaktoren auf die Selbstdarstellung der User identifiziert werden, wie antizipierte Offline-Auswirkungen oder die Selbstoffenbarung anderer User. Interessanterweise führten alle gefundenen Faktoren zu einer Restriktion der Selbstdarstellung. Folglich scheint in Social Communitys in Bezug auf die Selbstdarstellung der User mittlerweile ein Selbstregulationsprozess eingesetzt zu haben.
Impression Management 2.0
Organisation und Einflussfaktoren der Selbstdarstellung in Social Communitys