Der Mensch wird zwar mit einer genetisch bedingt biologischen Grundausstattung geboren, nicht aber als sprach- und handlungsfähiges Individuum. Als gesellschaftliches Wesen wird er erst durch die Teilnahme an sozialen Kommunikationsprozessen erschaffen. Dabei wird nicht nur die Entwicklung sondern auch die lebenslange Arbeit an seiner Identität durch soziales und kommunikatives Handeln bestimmt. Von steigender Relevanz sind hierbei die durch Medien vermittelten Interaktionen, Handlungsmuster und Lebensentwürfe. Während das Fernsehen diesbezüglich den größten Einfluss ausübt, steigt die Bedeutung sozialer Netzwerke im Internet, da digitale Ressourcen durch stetig neue Möglichkeiten der Identitätskonstruktion sofort adaptiert und öffentlich ausgetauscht werden können. Dies impliziert nicht nur Chancen, sondern auch neue Risiken gegenüber der bisherigen Identitätsarbeit durch Mediennutzung. Durch kritische Analyse neuer Studien und alter Theorien werden in dieser Arbeit die sozialen Ressourcen und Entfaltungsfreiheiten im Netz hinterfragt. Zu Beginn dienen dafür ausführliche Erläuterung und Vergleich der Identitätstheorien von Mead, Goffmann, Krappmann, Keupp und Krotz. Dabei werden gezielt Aspekte zitiert, die auf neue Chancen und Risiken im Netz hindeuten. Digitale Netzwerke bieten demnach viele Bedingungen, wie sie bereits Mead, Krappmann oder Keupp für eine erfolgreiche Identitätsentwicklung nannten, aber auch Raum für riskante Identitätsexperimente.
Identitätsarbeit durch Mediennutzung
Neue Chancen und Risiken durch soziale Netzwerke im Internet