Das erste Jahrzehnt des neuen Milleniums war in den USA wie in Deutschland eines, in der die Berichterstattung häufig auf versuchte oder gelungene Terrorakte einzugehen hatte. Hierzulande prägte sich nach US-Vorbild eine auf diese Themen spezialisierte Journalistengruppe heraus, die Terrorismusexperten.
Die Arbeitsweisen selbiger interessieren in der vorliegenden Arbeit. Zentral sind folgende Fragen: Wie gewinnen sie Informationen aus Kreisen, die – entgegen der ansonsten eher transparenten Handlungen in Demokratien – nicht öffentlich operieren? Welchen (auch normativen) Schwierigkeiten sehen sie sich ausgesetzt? Wann entscheiden sie sich gegen eine Berichterstattung? Die Relevanz gründet auf der nahezu ungeminderten Aktualität des Themas wie einer Forschungslücke in der international-vergleichenden Journalismusforschung.
Hierunter ist diese Studie anzusiedeln, deren Erhebungsmethode im Wesentlichen eine qualitative Befragung von je sechs Spezialisten beider Länder war.
Als nicht-repräsentative Ergebnisse sollen hier festgehalten sein, dass alle Journalisten mit internen Dokumenten zu tun haben, diese jedoch auf unterschiedlichen Wegen erlangen oder zu erlangen suchen. Für den Umgang mit Intelligence Community und Politikern immerhin werden auf US-Seite spezifische Strategien angeführt. Trotz neuer, nach 9/11 erlassener Gesetze fühlen sich Journalisten auf beiden Seiten nicht eingeschränkt; dies bedeutet jedoch nicht, dass sie immer alles veröffentlichen, wovon sie erfahren.
„How the game is played“
Ein Vergleich der Arbeitsweisen von journalistischen Terrorismus- und Sicherheitsexperten aus Deutschland und den USA