transfer 6(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Geschlechtsspezifische Rezeption von Fernseh-Trailern

Eine experimentelle Untersuchung über die Wirkung der Aufmachung von Spielfilm-Trailern

Die vorliegende Studie untersucht, ob und inwiefern sich die Aufmachung von Fernseh-Trailern für Spielfilme auf die Erinnerung, Bewertung und Sehabsicht, sowie das emotionale Erleben auswirkt. Zudem wurden geschlechtsspezifische Rezeptionsarten näher beleuchtet. Als theoretische und empirische Grundlage wurden verschiedene Forschungsrichtungen herangezogen, wie die Werbewirkungsforschung, die Geschlechterforschung, Erkenntnisse des emotionalen Medienerlebens und der geschlechtsspezifischen Rezeptionsweisen bezüglich von Videoclips und Musik. Definition, Arten und Funktion von Trailern wurden im Theorieteil beschrieben.
Die Untersuchung wurde als 2×2-faktorielles Experiment durchgeführt. Um die Wirkung der Gestaltungselemente von Trailern zu testen, wurden als unabhängige Variablen Bildaufbau und Musikuntermalung variiert. Gemäß dem Versuchsplan ergaben sich vier unterschiedliche Trailerversionen, die vier Gruppen von Studierenden jeweils einzeln vorgeführt wurden. Die anderen Elemente der Trailer (Off-Sprecher, Soundeffekte, O-Töne, Titeleinblendung) wurden konstant gehalten. Die Trailer wurden professionell produziert.
Es ergaben sich signifikante und überraschende Ergebnisse. So stellte sich heraus, dass die Interaktion von Schnitt und Musik eine wesentliche Einflußgröße darstellt. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wird die Wichtigkeit der Gestaltung von Trailern für ihre Wirkung deutlich.