In den letzten Jahren sind vermehrt Musiknetzwerke aufgetreten, die sich insbesondere an Frauen, FLINTA, als weiblich gelesene, sich als weiblich identifizierende und nicht-binäre Personen richten. Diese Netzwerke äussern die Ziele und Forderungen nach mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche formulieren. Sie sind zum Zeitpunkt dieser Arbeit allerdings noch nicht genauer beschrieben und untersucht.
Ziel der Masterarbeit ist es daher, zum einen Chancen und Potenziale zu beschreiben, die diese für Frauen-Musiknetzwerke, Musikbranchenakteur*innen und Musikwirtschaftsakteur*innen mit sich bringen und wie sie zum anderen einen Beitrag zu feministischen Bestrebungen leisten können.
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden Expert*innen-Interviews mit Co-Organisatorinnen sechs verschiedener Netzwerke geführt. Dabei lag der Fokus auf den Motivationen, Zielen, inneren Organisationsstrukturen sowie Maßnahmen und Aktivitäten der Netzwerke. Darüber hinaus wurde eine Analyse der Webseiten der Netzwerke durchgeführt. Da Frauen-Musiknetzwerke einen neuen Forschungsgegenstand darstellen, wurde eine Situations-Map angefertigt, die dazu dient, einen Überblick über relevante Elemente, die Frauen-Musiknetzwerke betreffen, zu erhalten.
Die Ergebnisse aus den Interviews zeigen, dass sich die Ziele, Maßnahmen und Aktivitäten der Frauen-Musiknetzwerke in zwei Ebenen einteilen lassen. Zum einen bieten die Frauen-Musiknetzwerke die Möglichkeit, Frauen direkt zu bestärken, indem sie bspw. Workshops und Fördermöglichkeiten anbieten und Erfahrungsaustausch in einem geschützten Raum organisieren. Zum anderen setzen sie durch die direkte Ansprache verschiedener Institutionen auch auf struktureller Ebene an, um Veränderungen in Geschlechterverhältnissen in der Musikbranche zu erreichen.