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Geben, Nehmen und Kaufen

Eine qualitative Untersuchung soziologischer Motive für die Handlungen des Gebens im Social Commerce

Durch die Integration von Elementen des Web 2.0 ergeben sich für den Nutzer im Social Commerce diverse neue Handlungsmöglichkeiten. Durch Bewertungs- und Kommentarfunktionen, durch Personalisierungsoptionen und durch die Möglichkeit zur kreativen Betätigung bringen sich die Nutzer immer mehr ein. Sie stellen so ihre Zeit, ihre Mühe, ihr Wissen oder ihre Kreativität zur Verfügung. Die Nutzer „geben“ also etwas, scheinbar ohne eine Gegenleistung dafür zu erhalten.
Aufgrund dieser Entwicklung stellt die vorliegende Arbeit die Frage, wie und warum durch die neuen (kommunikations-)technologischen Entwicklungen im Social Commerce Handlungen des Gebens entstehen. Unter Berücksichtigung verschiedener Theorien aus dem Bereich der Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie aus der Soziologie werden Begründungen für die Handlungen des Gebens ermittelt, die die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten im Social Commerce berücksichtigen. Anhand einer qualitativen Befragung und der theoretischen Annahmen wird in dieser Arbeit erkannt, dass das Geben der Nutzer meist durch persönliche Aspekte motiviert ist und dass der Social Commerce eine Grundlage für Gemeinschaftsbildung und Identifikation darstellen kann.