Afghanistan steht nach der Intervention der US-Streitkräfte und der Vertreibung der Taliban am größten Wendepunkt seiner jüngeren Geschichte. Mit internationaler Hilfe wurden Friedensverhandlungen auf dem Bonner Petersberg durchgesetzt – Demokratie soll das Ziel für den Vielvölkerstaat in Zentralasien sein.
Die Arbeit untersucht, welche Rolle die Medien für die Demokratisierung des von 24 Jahren Krieg zerstörten Landes spielen können. Vor allem internationale Hilfsorganisationen sind gefordert, die aufkeimende afghanische Presse auf dem Weg zu Demokratie und Freiheit zu begleiten.
Nach theoretischen Überlegungen zu Demokratie und Medien sowie der politischen Situation Afghanistans richtet sich das Hauptaugenmerk auf die praktische Medienförderung vor Ort.
Die Verfasserin bereiste im April 2004 das Camp des Provincial Reconstruction Teams (PRT) der Bundeswehr in Kunduz und besuchte eine Woche lang verschiedene Presseprojekte der Deutschen sowie weitere Medienprojekte internationaler NGOs in Kunduz.
Es wird deutlich, dass Medien in Zeiten des gesamtgesellschaftlichen Umbruchs eine wichtige Rolle für den Demokratisierungsprozess eines Landes spielen können. Medienhilfe muss zudem mit konventioneller Entwicklungshilfe kooperieren und sich an die Gegebenheiten des Landes anpassen. Nur so kann eine Presselandschaft entstehen, die zum jeweiligen Volk passt und sich somit auch nach dem Abzug der internationalen Hilfsorganisationen weiterentwickeln und finanzieren kann.