Die Vorstellungen der Menschen über die Realität bilden die Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses und des politischen Handelns. Falsche Realitätsvorstellungen können daher die Demokratie gefährden. Deshalb untersucht diese Arbeit falsche Realitätsvorstellungen im politischen Kontext und geht der Frage nach, wie sie sich korrigieren lassen. Dafür wurden die Ursachen im Hinblick auf Rezipienten-, Kommunikator- und Botschaftsvariablen beleuchtet und daran aufgezeigt, warum falsche Realitätsvorstellungen sich nur schwer korrigieren lassen. Auf Basis dieser Analysen wurden in einer Literatursynopse bestehende Forschungsergebnisse zu Korrekturmöglichkeiten systematisiert, evaluiert und erweitert. 14 Studien ab 2005 gingen in die Synopse ein. Es können sechs Typen von Korrekturmöglichkeiten differenziert werden: formulierungsbasierte, repetitive, visuelle, glaubwürdigkeitsbasierte, reflexionsbasierte und computerbasierte Korrekturen. Abhängig von der Ursache der zu korrigierenden falschen Realitätsvorstellung kann die Wirksamkeit einer Korrektur stark variieren. Eine Abstimmung der Korrektur auf die Ursache scheint also notwendig. Dies erschwert die Korrektur falscher Realitätsvorstellungen in der Praxis. Daher muss versucht werden, schon die Entstehung solcher falschen Vorstellungen zu verhindern. Hier kann die wissenschaftliche Gemeinschaft nicht nur weitere empirische, sondern auch aufklärerische Beiträge leisten.
False beliefs
Falsche Realitätsvorstellungen im politischen Kontext und ihre Korrekturmöglichkeiten