Weltweit nutzen monatlich fast 1,5 Milliarden Onliner die Social Network Site Facebook. Seit der Gründung im Jahr 2004 hat sich das Netzwerk zur größten globalen Vernetzungsplattform entwickelt, die den Medienalltag wie keine andere durchdringt. Trotz der großen Popularität kehren manche User dem Netzwerk wieder den Rücken zu und melden sich ab. Die Masterarbeit betrachtet die Gründe und Motive für eine Abmeldung von Facebook und die daraus resultierenden Folgen für die Ex-User auf sozialer, kommunikativer und zeitlicher Ebene. Mit Hilfe leitfadengestützter Interviews wurden sechs weibliche und vier männliche Ex-Facebook-Nutzer im Alter von 20 bis 40 Jahren nach ihren persönlichen Motiven für die Abmeldung von Facebook und den daraus resultierenden Konsequenzen befragt. Das erhobene Material wurde anschließend nach extrinsischen und intrinsischen Auslösern und Gründen für eine Abmeldung kategorisiert, wobei individuelle Zusammenhänge über Einzelportraits erhalten blieben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Interviewten souveräne, informierte und bewusst auswählende Subjekte sind, die ihre Abmeldung als eine Strategie verstehen, welche u.a. zum Schutz der Privatsphäre, zur Abgrenzung gegenüber der Medienflut und dem Bedürfnis nach Zeitgewinn dient. In Bezug auf die Folgen lassen sich Unterschiede zwischen entfernten und engen Freunden bzw. Familienmitgliedern feststellen: Die Beziehung zu engen Freunden bleibt erhalten, während der Kontakt zu losen Bekanntschaften abbricht.
Facebook die Freundschaft gekündigt
Eine qualitative Studie zu Ex-Facebook-Usern