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Event-Marketing im privaten Hörfunk

Die Entstehung des Event-Marketings als relativ neuer Zweig des Below-the-line-Marketings begründet sich u.a. aus einem Wertewandel der Gesellschaft. Durch gesättigte Märkte, austauschbare Produkte, Informationsüberflutung der Konsumenten und den Trend zur Freizeitorientierung wird es immer schwieriger, mit dem Kunden in direkten Dialog zu treten. Dieser ist Voraussetzung für eine Bindung des Kunden an die Marke oder das Unternehmen.
Das gilt auch für den Hörfunkmarkt, der sich durch die Einführung des dualen Systems vergrößert hat und sich durch den Erfolg der formatierten Programme und einer Vermehrung der technischen Möglichkeiten immer weiter spezialisiert. Professionelle Events, geplante, inszenierte Ereignisse mit dem Ziel, die Kommunikationsstrategie eines Unternehmens durchzusetzen, können auf alle Bedingungen flexibel reagieren. So hat ihre Bedeutung als Kommunikationsinstrument in den letzten Jahren stetig zugenommen. Der private Hörfunk hat sich diesem Zweig des Marketings seit seiner Entstehung in den 80er Jahren angenommen, während andere Branchen erst heute das Event-Marketing als Erfolgskonzept entdecken. Um Werbekunden zu gewinnen, benötigt man Einschaltquoten. Mit dem klassischen Radioprogramm, bestehend aus den Elementen Musik, Service, Nachrichten und Unterhaltung, ist der Erfolg nicht mehr zu sichern. Radio will heute erlebt, nicht nur gehört werden. Die Marke Radio wird zum inszenierten Ereignis.