Mit seinen charakteristischen Eigenschaften stellt das Internet ein (technisches) Medium dar, das das Potential haben könnte, weitreichende Veränderungen einzuleiten. Um sicherzustellen, dass diese Veränderungen für alle Beteiligten langfristigen Nutzen versprechen, ist es allerdings zweckmäßig, über eine allgemein akzeptierte Internetethik nachzudenken. Da die Einhaltung ethischer Normen auf freiwilliger Basis erfolgt und daher die Akzeptanz durch den Nutzer voraussetzt, ist es ferner notwendig, zu überprüfen, welche Werte die Online-Nutzer als gemeinsame ethische Basis anzuerkennen bereit sind. Diese Frage zu klären war das Ziel der vorliegenden Arbeit.
Dabei wurden zunächst die klassischen medienethischen Ansätze, sowie die wichtigsten theoretischen Überlegungen zur Internetethik auf ihre praktische Umsetzbarkeit hin untersucht. Anschließend wurden die verschiedenen Regulierungsansätze, sowie die ethischen Problemfelder des Internets beschrieben und diskutiert.
Aufbauend auf diesen Überlegungen wurde eine Online-Befragung konzipiert, die klären sollte, welche ethischen Problemstellungen die Nutzer überhaupt wahrnehmen, welche Regulierungsansätze sie für durchsetzbar halten und wie sich dies in ihrem Verhalten widerspiegelt.
Als zentrales Ergebnis ergab sich die Notwendigkeit, die Nutzungskompetenz der User weiter zu fördern. Denn Nutzer, die fähig sind, eigenverantwortlich und reflektiert mit einem Medium umzugehen, sind wohl der beste Garant für eine verantwortungsvolle Mediennutzung.