transfer 11(1) » Neue Informations- und Kommunikationstechnologien

Entwicklungsländer und Informationsgesellschaft

Zur Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien in der Entwicklungspolitik der UN

Ziel der Arbeit war es, herauszufinden, welche Theorien dem Einsatz von Kommunikationsmitteln für Entwicklungsbemühungen zugrunde liegen. Ausgehend von einem Überblick über die wissenschaftlichen Debatten zu Entwicklungskommunikation der letzten 50 Jahre wird die momentane Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien in der Entwicklungsländerpolitik einiger Organisationen der Vereinten Nationen analysiert. Von welchen Annahmen gehen die UN-Organisationen bezüglich des Einflusses von Informations- und Kommunikationstechnologien auf Entwicklungsländer aus? Welche Bedeutung kommt der Technologie an sich, welcher der durch sie ermöglichten Kommunikation zu? Auf welchen Theorien zum Zusammenhang von Entwicklung und Kommunikation fußen die von den Vereinten Nationen vertretenen Ansätze?
Die Untersuchung veranschaulicht, dass die Organisationen der Vereinten Nationen unterschiedliche Ansichten zum Entwicklungsbegriff und zur Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologien im Entwicklungsprozess vertreten. Den Organisationen gemein ist, dass sie Informations- und Kommunikationstechnologien als relevant im Entwicklungsprozess einschätzen und ihre Verbreitung in Entwicklungsländern unterstützen. Unterschiede werden deutlich in der Gewichtung verschiedener Entwicklungsziele, dem Kommunikationsverständnis sowie dem Partizipationskonzept. Die Positionen decken dabei sowohl das kritische als auch das dominante Paradigma ab.