transfer 10(2) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Entwicklung generierter Mediennutzertypologien in Ost- und Westdeutschland

Sekundäranalyse der Media-Analysen 1993 und 2000

Die Massenmedien nehmen im täglichen Leben der Menschen einen großen Stellenwert ein. Durch die Angebotsfülle segmentieren sich die Nutzer in verschiedene Gruppen, die einen unterschiedlichen Medienkonsum aufweisen.

Die Arbeit beschäftigt sich im theoretischen Teil mit möglichen Faktoren, die einen Einfluss auf die individuelle Medienselektion ausüben sowie den Gründen für eine unterschiedliche Mediennutzung in Ost- und Westdeutschland. Im empirischen Teil werden durch die Auswertung der Media-Analysen 1993 und 2000 Nutzertypen für Ost- und Westdeutschland ermittelt und durch einen Vergleich der beiden Jahre deren Entwicklung betrachtet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob es unterschiedliche Mediennutzertypen in Ost- und Westdeutschland gibt und ob sich diese im Laufe der Jahre einander angeglichen haben.

Die durchgeführte Clusteranalyse ergab sieben Nutzertypen, wobei die Ostdeutschen bei allen elektronischen Medien (Fernsehen, Hörfunk, Tonträger, Video) eine höhere Mediennutzung aufweisen. Eine allgemeine Annäherung der Ost- und Westdeutschen innerhalb der einzelnen Nutzungsgruppen ist nicht zu verzeichnen, jedoch kam es zwischen 1993 und 2000 zu Entwicklungen und Verschiebungen zwischen den Nutzertypen in beiden Teilen Deutschlands, wobei zum Beispiel die Arbeitszeitradionutzer einen enormen Zuwachs an Rezipienten verzeichnen konnten, andere, darunter die jungen Medienabgewandten, hingegen zum Teil starke Einbußen in der Anzahl der Clusterangehörigen hinnehmen mussten.