Die Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung eines neuen empirischen Messverfahrens für die Evaluation von kommerziellen Sound Logos. Beispielhaft wurde in einem Online-Verfahren die Stärke der Assoziationen zwischen vier unterschiedlichen Sound
Logos und zwei visuell durch Logos dargebotenen ‚Marken‘ sowie zwischen denselben vier Sound Logos und vier unterschiedlichen Image-Attributen gemessen. Dazu wurde ein indirektes, implizites Messverfahren eingesetzt, um Effekte sozialer Erwünschtheit und sprachlicher Missverständnisse auszuschließen und dabei gleichzeitig auch teilbewusste, unterschwellige Assoziation zwischen den Stimuli untersuchen zu können. Ziel war eine Evaluation der Tauglichkeit von Sound Logos als implizite Träger von Markenidentität und Marken-Images.
In den Ergebnissen zeigten sich der vorab theoretisch postulierte Haupteffekt, sowie signifikante Bahnungs-Effekte durch bereits etablierte Sound Logos und die mit ihnen assoziierten Image-Attribute. Bis auf die Zuordnung ‚Rock‘-Madonna evozierten neue
Verknüpfungen dagegen keine signifikanten Effekte. Nur bei den etablierten, nicht aber bei dieser ’nur implizit typischen‘ Verknüpfung, zeigten sich darüber hinaus die vorab postulierten, um soziodemographische Störvariablen bereinigten, schwachen Korrelationen zwischen herkömmlichen, expliziten Likert-Skalen und dem neu entwickelten, impliziten Testverfahren. Dies wird als Indiz für eine wohlmöglich vorhandene Dissoziation expliziter und impliziter Typikalitätsempfindungen interpretiert.