Gesundheitsbezogene und sozial relevante Themen werden im Rahmen des so genannten Entertainment-Education-Ansatzes gezielt in unterhaltsame, fiktive Medienangebote platziert, um auf diese Weise bei den Zuhörern und Zuschauern von narrativen Radio- und Fernsehprogrammen, wie z.B. Daily Soaps, Meinungs-, Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu bewirken. Diesem Ansatz aus dem Bereich der Entwicklungs- und Gesundheitskommunikation werden zahlreichen Studien zufolge große Erfolge bescheinigt. Welche Wirkungsmechanismen liegen jedoch diesem Ansatz zugrunde, so dass diese Erfolge erzielt werden? Aus welchen Gründen greift gerade diese Strategie? Diese sind die zentralen Fragestellungen, die in der Arbeit behandelt werden. Es werden psychologische und kommunikationswissenschaftliche Theorien und Phänomene durchleuchtet, die auf die Rezeption und Wirkungsweise dieser Konzeption eingehen und mögliche Erklärungsansätze liefern. So sollen beispielsweise bewusst gestaltete Charaktere aufgrund ihres hohen Identifikationspotentials bei den Rezipienten Lern- und Imitationsprozesse auslösen. Allerdings erreichen Entertainment-Education-Programme in vielen Fällen kaum mehr als eine bloße Sensibilisierung der Mediennutzer für bestimmte prosoziale und gesundheitsfördernde Themen. Es werden in der Arbeit Grenzen aufgezeigt, die das Erfolgspotential dieser Strategie schmälern, und die eine differenzierte Aufschlüsselung der konkreten Einsatzmöglichkeiten des Ansatzes erforderlich machen.
Entertainment-Education
Funktionsweise und Wirkung einer Kommunikationsstrategie der Gesundheitskommunikation