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Elfenbeintürme des Jugendmedienschutzes oder öffentliche Aushandlungsarena?

Medienpolitische Netzwerkanalyse zum Thema Jugendmedienschutz anhand von qualitativen Interviews

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in das System des deutschen Jugendmedienschutzsystems zu bekommen und aufzuzeigen, wie medienpolitische Entscheidungen in diesem Bereich zustande kommen. Welche Akteure spielen im Netzwerk des Jugendmedienschutzes tatsächlich eine Rolle und wer sitzt an den Schlüsselstellen dieses Regulierungssystems? Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Veränderungen, die sich durch die fortschreitende Konvergenz der Medien sowie die wachsende Bedeutung des Internets für den Jugendmedienschutz ergeben. Welchen Problemen und Herausforderungen muss das System hier begegnen und welche Schritte wurden im Rahmen der Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages dahingehend bereits unternommen?
Mithilfe von auf Leitfäden basierenden qualitativen Interviews werden die unterschiedlichen Problemdefinitionen und Ziele relevanter Akteure des deutschen Jugendmedienschutzsystems identifiziert und die Verflechtungen zwischen ihnen beschrieben. Des Weiteren wird im Sinne der Governance-Perspektive und mithilfe von Netzwerktheorien aufgezeigt, welche Bedeutung die Beziehungsstrukturen unter den einzelnen Akteuren des Jugendmedienschutzsystems für das Regulierungssystem und das Ergebnis von kommunikationspolitischen Entscheidungen haben. Aus Sicht der drei Interviewpartner kann somit ein Einblick in das Gesamtnetzwerk des deutschen Jugendmedienschutzes gewonnen werden.