Das Thema der Arbeit ist die Untersuchung der Erklärungsleistung des Lebensstilkonzepts für das Mediennutzungsverhalten. Vor allem die angewandte Mediennutzungsforschung schreibt den soziologisch und sozialpsychologisch begründeten Lebensstilen einen höheren Erklärungsgehalt als den soziodemografischen Merkmalen zu und baut ihre Publikumstypologien längst auf solchen Konzepten auf. Unter der Fragestellung, ob eine solche Typologie das Mediennutzungsverhalten besser erklären kann, wurde exemplarisch die MedienNutzerTypologie untersucht. In der Arbeit werden ihre Grundannahmen rekonstruiert und deren theoretische Fundierung sowie Übertragbarkeit in die akademische Mediennutzungsforschung überprüft. Den theoretischen Zugang bilden der etablierte Uses-and-Gratifications-Approach sowie sozialpsychologische Ansätze zur Relation zwischen Einstellungen und Verhalten, die soziologische Lebensstilforschung, handlungstheoretische Ansätze sowie die Sozialstrukturanalyse. Die Ergebnisse zeigen, dass der Wert des Lebensstilkonzepts in der genaueren Beschreibung der Mediennutzertypen liegt und kaum einen höheren Erklärungsgehalt für deren Verhalten besitzt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass der Ansatz erhebliche Defizite bei der Definition zentraler Konstrukte aufweist und der Transfer in die Mediennutzungsforschung problematisch ist. Dennoch kann das Konzept Impulse für eine integrierte Strukturanalyse der Mediennutzung liefern, die den Erkenntniswert der Forschung steigern.
Einstellung und Lebensstil in der Mediennutzungsforschung
Analyse der MedienNutzerTypologie