Seit 1993 hat „The Times“, die zum Medienimperium Rupert Murdochs gehört, wiederholt unter Beschuß gestanden. Mit ihrer Niedrigpreisstrategie versuche die Londoner Tageszeitung (Auflage im Mai 1999: 737 351), ihre Konkurrenz vom Markt zu verdrängen, argumentieren Kritiker, während die Geschäftsleitung von News International das rasante Auflagenwachstum auf redaktionelle Qualität zurückführt.
In der Diplomarbeit wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung der Preispolitik der Times seit ihrer Gründung zugekommen ist. Dabei zeigt sich, daß Preiskämpfe im englischen Zeitungsmarkt zum einen kein neues Phänomen sind, und zum anderen der Verkaufspreis nicht isoliert betrachtet werden kann. Außerdem wird deutlich, daß sich die Zusammensetzung der Times-Leser durch Niedrigpreise nicht in Richtung schlechter gebildeter und einkommensschwächerer Leser verschoben hat, sondern die Lesehäufigkeit zugenommen hat – dies allerdings auf Kosten der Konkurrenz.
Ein weiteres Thema der Arbeit ist der Konzern News Corporation. Der Aufstieg Rupert Murdochs und die Geschäftsfelder, in denen sich der Wahlamerikaner engagiert, werden genauso dargestellt wie die Erfahrungen, die Verleger und Redakteure mit Murdoch gemacht haben. Schließlich werden die politischen Debatten um die Zeitungspreise, die Positionen der Parteien, der gescheiterte Gesetzentwurf im Oberhaus als Ergänzung zur neuen Competition Bill, die Entwicklung des britischen Wettbewerbsrechts und die Diskussion um Qualität im Journalismus dargestellt.
Eine Frage des Preises?
Die Preispolitik der Times - von den Anfängen bis zur Preispolitik seit 1993