Auf Basis einer Online-Befragung von 941 Facebook-Nutzern werden in einer Clusteranalyse fünf Nutzertypen klassifiziert, die sich im Umgang mit ihrer Privatsphäre und den daraus resultierenden Verletzungen ihrer Privatsphäre unterscheiden. Die Befunde zeigen ein komplexes Wechselverhältnis der Handlungsoptionen, die den Nutzern von Facebook zur Verfügung stehen. Eine leichtfertige Haltung führt zu Nutzungsweisen, die die Wahrscheinlichkeit negativer Erfahrungen erhöhen. Starke Bedenken um die Privatsphäre und Verunsicherung gehen hingegen eher mit eingeschränkten Formen der Nutzung einher, wodurch sich mögliche Risiken vermindern. Die Ergebnisse deuten weiterhin auf eine Kluft im Umgang mit der Privatsphäre hin, die durch dominante soziodemografische Ungleichheiten geprägt ist. Im Rahmen der Medienkompetenzförderung müssen vor allem gering gebildete und ältere Nutzer berücksichtigt werden.
Eine Frage der Technik?
Eine empirische Klassifikation von Nutzertypen mit unterschiedlichem Privatsphäre-Verhalten auf Facebook