Die Darstellung des Islam in der deutschen Presse ist seit vielen Jahren hochproblematisch: Die Mehrheit der Artikel und Beiträge über die islamische Welt sind von Negativthemen, Elitenzentrierung sowie von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern verzerrt. Aufbauend auf einer früheren Studie analysiert die Arbeit die Islamberichterstattung während der Arabischen Revolution und ein Jahr danach und geht der Frage nach: Verändert sich die Islamberichterstattung in der überregionalen deutschen Presse während der Arabischen Revolution im Vergleich zu früher und welche langfristigen Entwicklungen ergeben sich daraus für das Islambild?
Dazu wurden in zwei Zeiträumen (1. Januar bis 31. März 2011 und 2012) die Ausgaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung sowie des Spiegel und des Stern quantitativ und qualitativ untersucht. Im Rahmen dieser Vollerhebung wurden 2626 Artikel mit einem inhaltlichen, geografischen oder thematischen Bezug zum Islam analysiert.
Die zentralen Ergebnisse der Studie: Während viele Probleme der Islamberichterstattung während der Arabischen Revolution deutlich seltener auftreten als zuvor, kehrt sich dieser Positivtrend bereits ein Jahr später wieder um. Nie zuvor wurde in der deutschen Presse derart negativ über Ereignisse und Menschen in der islamischen Welt berichtet wie ein Jahr nach der Arabischen Revolution.
Ein Hauch von Jasmin
Die deutsche Islamberichterstattung vor, während und nach der Arabischen Revolution – eine quantitative und qualitative Medieninhaltsanalyse