Die Frage nach dem Einfluss von Wahlumfragen auf die Stimmenabgabe von Wählern ist nicht nur für das politische System, sondern auch für die Demoskopie und die Berichterstattung über die demoskopischen Daten von großer Bedeutung. In der Vergangenheit wurde diese These der Beeinflussung bereits mehrfach empirisch untersucht, allerdings entspricht die Anzahl der Studien in keinster Weise der Relevanz der Fragestellung. Ziel dieser Arbeit ist es, im Rahmen einer Literaturstudie die wichtigsten wissenschaftlichen Ansätze vorzustellen, sowohl übereinstimmende als auch gegensätzliche Studienergebnisse aufzuzeigen und so den gegenwärtigen Forschungsstand anschaulich zusammenzutragen.
Dabei kann festgestellt werden, dass die oft angeklagten Effekte der Umfrageberichterstattung im Allgemeinen nicht bestätigt werden konnten. Dennoch zeigten sich in einzelnen Fällen statistisch signifikante Ergebnisse, die für eine Beeinflussung bestimmter Parteianhänger oder die Existenz von Effekten bei bestimmten Wahlkonstellationen sprechen, was zu der Erkenntnis führt, dass unterschiedliche Randbedingungen die Beeinflussung dennoch initiieren können.
Vor allem die Wahlkonstellation – ob es sich um eine im Vorfeld schon entschiedene Wahl handelt oder ob das Wahlergebnis bis zum Schluss spannend bleibt – und auch die Prädispositionen der Menschen (politisches Interesse, Anhänger kleiner Parteien, Wahrnehmung der Wahlprognosen u.a.) können für die Existenz und die Stärke des Effektes bedeutend sein.
Effekte von Umfrageberichterstattung in Wahlkämpfen:
Eine Analyse des Forschungsstandes