In einem Großteil der wissenschaftlichen Literatur wurden Echo Chambers bislang als ein Ort im Internet verstanden, an dem einseitige Argumente und homogene Meinungen zirkulieren. Es mangelte aber stets an einem hinreichenden theoretischen Gerüst zu dem vermeintlichen Online-Phänomen. Daher zielt diese Arbeit darauf ab, das Konstrukt der Echo Chambers zu konzeptionieren.
Zu diesem Zweck werden im ersten Teil konstituierende, sowie weitere wichtige Merkmale von Echo Chambers aus einschlägigen Publikationen extrahiert, anhand derer Echo Chambers mit anderen, ähnlichen Konstrukten verglichen werden. Die erarbeiteten Unterschiede und Gemeinsamkeiten erlauben infolgedessen eine logische Ausweitung des Begriffs Echo Chambers. Der erste Teil endet mit einer kurzen Definition von Echo Chambers, die wohl eine der ersten dieser Art überhaupt sein dürfte.
Im zweiten Teil werden Echo Chambers entlang ihrer absoluten Entstehungsbedingung, nämlich der Selektion von Angeboten und Inhalten, klassifiziert. Dabei werden unter anderem selbst- bzw. fremdgesteuerte Selektion näher untersucht. Letztere hat vor allem im Online-Zeitalter erheblich an Bedeutung gewonnen und führte schlussendlich vermutlich auch dazu, dass Echo Chambers in den vergangenen Jahren wiederholt im Brennpunkt des Forschungsinteresses standen.
E Pluribus Plures
Eine Konzeption zum Phänomen der Echo Chambers