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Durchschnitt fotografiert sich nicht

Zu Strategien und historischen Entwicklungen des Fotojournalismus am Beispiel des Lebens und Werks von Robert Lebeck

Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Leben und Werk des Fotojournalisten Robert Lebeck. Vor dem Hintergrund der Theorien und unter Verwendung von Methoden der Biografie- sowie der Kommunikatorforschung werden Berufsbild, Arbeitsweisen und deren Ergebnisse sowie geschichtliche Entwicklungen des Bildjournalismus anhand des konkreten Beispiels des Fotojournalisten Lebeck untersucht. Darüber hinaus geht es um die Charakterisierung relevanter bildjournalistischer Darstellungsformen und den Wandel der Illustriertenlandschaft. Der Autodidakt Lebeck, Jahrgang 1929, entwickelte seine Strategien zum Teil anhand fotografischer Vorbilder, die er auch mittels seiner Sammlungen historischer Fotografien und Bildreportagen studierte. Er war für viele bedeutende Illustrierte, darunter lange Zeit für den Stern, tätig. Lebeck bezeichnete sich in seinem beruflichen Selbstverständnis stets als Journalist und orientierte sich am Prinzip des von Cartier-Bresson geprägten „entscheidenden Moments“. Er wurde durch Fotoreportagen und Porträts bekannt, denen oft eine intensive Reisetätigkeit zugrunde lag. Bald gehörte er zu jenen BildjournalistInnen, die neben einer Festanstellung einen hohen Status aufweisen konnten, der zu großer beruflicher Entscheidungsfreiheit und überdurchschnittlichen Honoraren führte. Um die Jahrtausendwende begann Lebeck, sich mit Digitalfotografie zu beschäftigen. Heute widmet er sich dem Verfassen von Büchern, dem Organisieren von Ausstellungen sowie seinen Sammlungen.