In der Zeitungssprache beanspruchen markante Metaphern mit der Überschrift zuweilen einen dominanten Platz: In einer Ausgabe der Süddeutschen Zeitung wurde „Der gebremste Ärger“ (Politik) bis in die Schlagzeile gehievt, „Der Trachtenmann der Bundesbank“ tauchte im Wirtschaftsteil auf und als „Duell der Giganten“ wurde ein Ereignis im Wissensteil betitelt. Einige Wirkungen solcher Metaphern in Nachrichtenüberschriften beschreibt diese Arbeit – aus der Perspektive des dynamisch-transaktionalen Ansatzes.
Dazu sichtet und systematisiert der Autor zunächst verschiedene Metapherntheorien mit sprachwissenschaftlichem, psychologischem und kommunikationswissenschaftlichem Ursprung. Er formuliert dann drei Hypothesen zur Wirkung metaphorischer Schlagzeilen im Vergleich zu nichtmetaphorischen, die er anhand eines experimentellen Forschungsdesigns überprüft. Abhängige Variablen sind Aktivationsniveau, emotionale Bewertung und Wissenstransfer. Gemessen werden sie über Semantisches Differential und freie Reproduktion.
Für den empirischen Teil analysiert der Autor zwölf Themen aus sechs großen überregionalen Zeitungen, die er den Probanden als Überschrift und einem im Stil des Berichts verfassten Kurztext vorlegt. Für die Codierung der Textstimuli und die freie Reproduktion wendet er eine semantische Struktur- und Inhaltsanalyse an. Nach Maßgabe des dynamisch-transaktionalen Ansatzes fragt er außerdem verschiedene Personenvariablen der insgesamt 87 Probanden ab.
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Die potentielle Wirkung metaphorischer Schlagzeilen