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Durch Self-Tracking zu einer bewussteren Ernährung?

Eine qualitative Untersuchung der Nutzung der Ernährungs-App „FatSecret“

Neue Medien wie Smartphone Applikationen sind aus dem Alltag vieler Haushalte nicht mehr wegzudenken. Welche Rolle die Nutzung von sogenannten Ernährungs-Apps für die Gesundheitskommunikation spielt und warum diese genutzt werden, wird in vorliegender Arbeit untersucht. Dabei wird der Fokus auf das Nutzungsverhalten und die Nutzung allgemein gerichtet. In einer qualitativen Interviewstudie wird ermittelt, warum solche Apps verwendet werden und welche Rolle dabei die Einstellung zum Verhalten, die subjektive Norm, die wahrgenommene Verhaltenskontrolle und die Intention zur Nutzung spielt.
Die Ergebnisse werden typologisiert dargestellt und zeigen, dass eine Nutzung mit dem Streben nach Gratifikationen einhergeht und Ernährungs-Apps dabei unterstützen, ein bewussteres Gefühl für die Ernährung zu bekommen. Ein Kontrollzwang findet dabei nur teilweise statt, und die Nutzer solcher Apps erhoffen sich gerade durch diese neue Art der Kontrolle einen positiven Effekt auf ihr Ernährungsverhalten. Die Chancen der Ernährungs-Apps stehen dabei den möglichen Risiken, wie beispielsweise dem Verlust des eigenen Körpergefühls, gegenüber. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Interesse nach Gesundheits-Apps vorherrscht, diese auf Akzeptanz in der Gesellschaft stoßen und ein positives und vertrauensvolles Image mit ihnen verbunden wird.