Wissenschaftliches Wissen wird für die moderne Gesellschaft zunehmend wichtiger. Daher wendet sich die Wissenschaft zu Legitimationszwecken an die mediale Öffentlichkeit, und gesellschaftliche Akteure versuchen ihre Positionen zu Wissenschaftsthemen in den Medien zu platzieren. Die zentrale Forschungsfrage ist daher, wie die verschiedenen Wissenschaftsbereiche in TV-Wissenschaftsmagazinen dargestellt werden: von Wissenschaftlern und ihrer Rationalität dominiert oder im Kontext politischer sowie anderer gesellschaftlicher Akteure und Aspekte?
Wissenschaft und Öffentlichkeit werden theoretisch im Öffentlichkeitsmodell von Gerhards (1998) verortet, in dem Akteure um die Aufmerksamkeit des Publikums konkurrieren. Die Akteurs- und Deutungsstrukturen und der Umgang mit wissenschaftlicher Evidenz werden anhand normativer Modelle zur wissenschaftlichen Öffentlichkeit thematisiert.
Die quantitative Inhaltsanalyse ergibt drei Cluster (wissenschaftliche Fakten, medizinischer Nutzen, Unsicherheit/Risiken), die als Darstellungstypen interpretiert werden. Anhand der Clusterverteilung lassen sich die Wissenschaftsbereiche auf einem Kontinuum von einer wissenschaftsdominierten (Teilchenphysik) über eine hybride (molekulare Medizin) bis zu einer kritischen, kontextualisierten Darstellung (Nanotechnologie) anordnen.
Dominanz der Wissenschaft oder Einbezug der Gesellschaft?
Eine Inhaltsanalyse zur Darstellung der molekularen Medizin, Nanotechnologie und Teilchenphysik in TV-Wissenschaftsmagazinen