Digitale Videorecorder haben – zumindest in der Theorie – das Potenzial, das Nutzungsverhalten der Fernsehzuschauer grundlegend zu verändern. Neue Funktionen erlauben unter anderem, Werbung vereinfacht oder gar automatisiert zu umgehen. Wird dieses Verhalten von einem Großteil der Nutzer adaptiert, so wird dies zwangsläufig Konsequenzen für das werbefinanzierte Privatfernsehen haben.
Die Arbeit behandelt das Thema digitale Videorecorder und Werbevermeidung aus Sicht der TV- und Werbebranche. Im Rahmen einer qualitativen Untersuchung wurden Leitfadeninterviews mit Entscheidungsträgern von TV-Vermarktern, Media-Agenturen und Werbekunden geführt. Im Zentrum des Interesses standen dabei der Umgang mit dem Thema Werbevermeidung, die Erwartungen bezüglich möglicher Folgen der technischen Entwicklung und die Suche nach Lösungen.
Die Arbeit zeigt , dass es grob zwei Arten gibt, wie mit dem Thema umgegangen wird. Eine erste Gruppe von befragten Experten misst der Werbevermeidung keine übermässige Wichtigkeit zu, wogegen die zweite Gruppe diese als sehr relevantes Thema wahrnimmt. Diese Zweiteilung der Meinung, quer durch die befragten Branchen, setzt sich in praktisch allen Bereichen fort, so auch in Bezug auf den wahrgenommenen Unterschied zwischen analoger und digitaler Videotechnologie. Als zentraler Lösungsansatz zur Bekämpfung einer erhöhten Werbevermeidung wird die engere Verknüpfung von Werbung und Programm gesehen, die durch neue Werbeformen realisiert werden soll.
Digitale Videorecorder
Eine Gefahr für werbefinanziertes Fernsehen?