transfer 10(4) » Medienpolitik

Digital Rights Management Systeme

Implementierungsstrategien und Auswirkungen auf Datenschutz- und Urheberrechte vor dem Hintergrund der Internetkommerzialisierung

Geistiges Eigentum ist besonders im Internet den Gefahren von Raubkopien ausgesetzt (CD / DVD, Software, sowie Texte und Webpages). Die Arbeit untersucht Gegenmaßnahmen der Urheber. Behandelt werden die IT-Märkte Deutschland und USA. Theoretischer Ansatz ist anlehnend an Lawrence Lessig, dass geistige Erzeugnisse nur dann produziert werden, solange ihre Vergütung gesichert ist (=Anreizwirkung). Andererseits birgt Regulierung Gefahren beim Datenschutz, da Persönlichkeitsrechte tangiert sind.
Zentrale Forschungsfrage der Arbeit ist, inwieweit man bereit ist, den Datenschutz zum Preis der Regulierung zu opfern, um Marktversagen vorzubeugen.
Als Ergebnis werden fundamentale Unterschiede der Schutzstrategien in den USA und Deutschland bei Urheber- und Datenschutzrechten deutlich. Zweck von DRMS ist jede auf Content angewandte Handlung mit Ziel kommerzieller Verwertung, wobei erst Raubkopien DRMS erforderten. Staatliche Gesetze reichen nicht zur Sicherung von Vergütung. Das Urheberrecht ist aber ein Sicherheitsnetz, sollten DRMS unwirksam (=geknackt) werden, was zwar dank der Novellen in Deutschland und den USA strafbar ist, aber in der Praxis kaum beachtet wird. Neben zahnlosen Schrankenbestimmungen im Urheberrecht bleibt auch der Datenschutz auf der Strecke, dem nur durch bessere Ausgestaltung abgeholfen werden könnte.