Die Studie untersucht, über welche Kommunikationskanäle und Geräte sich die Nachricht von dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 in der Gesellschaft verbreitet hat und wie die Strukturierung dieses Nachrichtendiffusionsprozesses von soziodemographischen Variablen abhängt. Die Ergebnisse der Arbeit liefern einen Beitrag zur Erforschung der Nachrichtenverbreitung von außergewöhnlichen Ereignissen und der Informationsverbreitung in sozialen Systemen.
Zur Untersuchung des Nachrichtendiffusionsprozesses wurde mit einer quantitativen Online-Befragung im Querschnittdesign eine typische Vorgehensweise der Diffusionsforschung gewählt (n=2.443). Die bisherig untersuchten ‚klassischen’ Kommunikationskanäle der interpersonalen und massenmedialen Kommunikation wurden in dieser Studie nach dem Kriterium der Kommunikationsrichtung um zwei Zwischenkategorien erweitert, welche die vielfältigen online vermittelten Kommunikationsangebote erfassen.
Vor dem Hintergrund des Medienwandels der vergangenen zehn bis zwanzig Jahre sind insgesamt eindeutige Änderungen zu den oft replizierten Nachrichtendiffusionsstudien des 20. Jahrhunderts zu erkennen: Die vielen Online-Angebote sind konkurrierend zu den ‚klassischen’ Kommunikationskanälen. Smartphones bzw. internetfähige Handys gehen als die wichtigsten Geräte der Diffusion aus der Untersuchung hervor.
Diffusion eines Nachrichtenereignisses
Die Bedeutung unterschiedlicher Kommunikationskanäle im Prozess der Informationsverbreitung zum Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt