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Die Wissensdimension im Professionalisierungsprozeß der Public Relations

Wissenschaftlich-theoretische Fundierung und deren Auswirkungen auf eine potentielle Professionalisierung am Beispiel der Public Relations

Diese ausschließlich theoretische Dissertation gibt Überblick über den Ist-Zustand des Pro-fessionalisierungsprozesses der Public Relations und potentielle Szenarien zukünftiger Ent-wicklungen. Als diesbezügliche Angelpunkte dienen die für diese Arbeit zentralen Konzepte der Wissensbasis, der Soziologie und der Professionalisierung, die mit PR verknüpft werden, bevor eine Zusammenführung der Wissensbasis und der Professionalisierung respektive weiterer für die Professionalisierung ausschlaggebender Charakteristika erfolgt. Professionalisierung wird dabei in der derzeitigen gesellschaftlichen Verfassung als prinzipiell erstre-benswert erachtet und in Anlehnung an etablierte Professionen konzipiert, d.h. als 2-stufiger Prozeß, der von einer Unter-Beweis-Stellung des Potentials am Markt zu einer Legitimation dieses Potentials durch den Staat fortschreitet: dabei sollte ein fundierter Wissenskorpus in einer entsprechenden Ausbildung, die wiederum die Zugangsbeschränkung zum Berufsfeld darstellt und somit Monopolstatus und Autonomie sichert, vermittelt werden. Die Professionalisierungschancen von PR korrespondieren demnach direkt proportional mit dem Verständnis von PR als auf einer breiten Wissensdimension fußenden Führungsaufgabe. Denn steht Wissen einerseits für Problemlösungskapazität, so ist es andererseits auch ein symbolischer Wert per se, der sich aus seinem Status als dritte Grundordnung hochindustrialisierter Gesellschaften begründet; aus einer Grundordnung, die zunehmend auf nicht-fachspezifischem, koordinierendem, synoptisch-holistischem Wissen basieren wird. Die PR-Wissenschaft müßte dabei zu einer Leitwissenschaft werden – und die PR-Praxis zur Profession!