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Die Welt von Assassinen, Hexern und Cowboys

Eine quantitative Untersuchung zu den Nutzungsmotiven von Open-World-Videospielen

Der Stellenwert von Open-World-Spielen für die Videospiel-Industrie ist unverkennbar: Die millionenfachen Verkäufe in den vergangenen Jahren, die Präsenz in der Populärkultur und der stetige Fluss an neuen Spiel-Titeln von Entwicklerstudios der Branche, die sich des Open-World-Designs bedienen, verdeutlichen, dass das Genre sowohl in wirtschaftlichen, als auch in kulturellen Kontexten gegenwärtig großes Ansehen genießt. Der weltweit große kommerzielle Erfolg und die gesellschaftliche Popularität stehen im Gegensatz zur Forschung, die zu diesem spezifischen Genre bisher kaum vorgenommenen worden ist.

Auf Basis vorhandener Forschungsliteratur zu Videospielen werden in dieser Studie Nutzungsmotivationen zu Open-World-Spielen anhand von Hypothesen überprüft. Mithilfe einer internationalen Online-Befragung wurden 1269 Personen zu Gewohnheiten und Motiven bezüglich ihrer Nutzung eines Open-World-Spiels und eines Spiels eines anderen Genres befragt. Es konnten vier Motive herausgestellt werden, die speziell für die Nutzung von Open-World-Spielen relevant sind: So sind vor allem die Neugier und Exploration, die Identifikation mit Spielcharakteren sowie die Faszination mit den Spielinhalten von großer Bedeutung. Die hier gewonnenen Erkenntnisse bieten Potenzial für anknüpfende Forschung zu diesem Untersuchungsgegenstand oder in verwandten Bereichen.