Hauptuntersuchungsgegenstand war die Verbreitung des nationalsozialistischen und neonazistischen Gedankenguts. Der deskriptiv-inhaltsanalytische Vergleich erfolgte anhand der Kategorien Ziele, Feindbilder, Medien, Propaganda und Sprache. Dadurch wurden die Parallelen und Differenzen der beiden politischen Strömungen herausgearbeitet, an denen ersichtlich ist, inwieweit sich die Neo-Nazi-Szene an den Nationalsozialismus anlehnt. Sie distanziert sich nur politisch-strategisch von der NS-Weltanschauung, da eine Identifizierung mit dieser auf Mißgunst bei einem Großteil der Bevölkerung stoßen würde. Sie hat gelernt ihre Ziele hinter vorgeblich demokratischen Parolen zu verbergen. Der Einfluß der Propaganda ist noch gering, dafür stellt der internationale Zusammenschluß der rechtsextremen bzw. neonazistischen Gruppierungen eine nicht zu unterschätzende Bedrohung dar. Die Neo-Nazi-Szene spricht Themen an, die die Mehrheit der Bevölkerung beschäftigt, wie z.B. das Ausländer- und Asylantenproblem und die Mißstände in der Politik. Untersucht wurde u.a. auch der Umgang der Massenmedien mit rechtsextremen bzw. neonazistischen Gruppen, Ausländern und der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Die Massenmedien tragen nur in geringem Ausmaß zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Ausländern und Minderheiten bei, da die Berichterstattung von einem verhüllten Rassismus geprägt ist. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist deshalb auch weiterhin notwendig.
Die Verbreitung des nationalsozialistischen Gedankenguts durch Medien
Hitler und die Neo-Nazi-Szene - ein Vergleich