„Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text die männliche Sprachform gewählt. Frauen sind natürlich mitgemeint.“ Solche oder ähnliche Formulierungen leiten nur allzu gern längere Texte ein. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sprechen allerdings dafür, dass es einen Unterschied macht, ob Frauen in der Sprache berücksichtigt werden oder nicht.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird deutlich, dass zwischen Sprache und der Ordnung der Geschlechter ein enges Verhältnis besteht. Besonders die Massenmedien verbreiten mithilfe ihrer „generischen“ Personenbezeichnungen (z.B. die Politiker, die Lehrer) eine vorherrschend männliche Welt. Eine experimentelle Befragung untersuchte, inwieweit eine gendergerechte Sprache in Zeitungsartikeln den gedanklichen Einbezug von Frauen beeinflusst. Dazu wurden zwei Artikel aus den „Salzburger Nachrichten“ gewählt, die ein männlich konnotiertes Thema (weniger Studiengebühren bei Technikstudien) und ein weiblich konnotiertes Thema (Reform des Pädagogikstudiums) zum Inhalt hatten. Die Personenbezeichnungen wurden bei beiden in die Binnen-I Sprachform verändert, sodass insgesamt vier Testartikel entstanden. Unter dem Vorwand einer Untersuchung zur Lesbarkeit von Zeitungsartikeln wurden 164 Studierende (vier Gruppen) gebeten zu den jeweiligen Artikeln Fragen zu beantworten. Besonders interessant war die Schätzung zum Frauen und Männeranteil in Technik- bzw. Pädagogikstudien. Es zeigte sich, dass der Frauenanteil bei beiden gendergerechten Artikeln höher geschätzt wurde bei den rein männlichen.
Die sprachliche NichtExistenz der Frau in den Massenmedien
Eine experimentelle Befragung auf Basis zweier Zeitungsartikel