Angesichts des häufigen Scheiterns massenmedial verbreiteter Gesundheitskampagnen stellt sich die Frage, warum diese oft jeglicher theoretischer Grundlage entbehren. Dabei bietet besonders die Theorie psychologischer Reaktanz, durch das in ihr berücksichtigte menschliche Bedürfnis nach Selbstbestimmung und individueller Entscheidungsfreiheit, zahlreiche Anknüpfungspunkte für die praktische Anwendung in diesem Bereich. In der vorliegenden Arbeit wird daher die Frage erörtert, welche Rolle Reaktanz in der persuasiven Gesundheitskommunikation zukommt. Zunächst wird ein kurzer Überblick über die Grundannahmen der Theorie gegeben. Danach befasst sich der Hauptteil mit verschiedenen Modell- und Operationalisierungsansätzen von Reaktanz, welche daraufhin hinsichtlich ihrer Implikationen für die Praxis geprüft werden. Dabei wird entsprechend der Modellbildung chronologisch vorgegangen: Zuerst werden die Entstehungsbedingungen von Reaktanz besprochen, danach die Indikatoren, und abschließend wird auf Effekte und Folgen psychologischer Reaktanz eingegangen. Hierbei gilt es über ein genaueres Verständnis von Reaktanzprozessen Botschaftselemente zu identifizieren, die Schlüssel zur Gestaltung erfolgreicher Gesundheitskampagnen sind.
Die Rolle von Reaktanz in der persuasiven Gesundheitskommunikation
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