Das Zugehörigkeitsgefühl von Bürgern zu ihrer Nation manifestiert sich in einem ausgeprägten Selbstbild, in Klischees, die klare Bilder der verschiedenen Nationen malen. Politisch und auch rechtlich wachsen die EU-Staaten immer mehr zusammen. Ein europäisches Klischee, eine europäische Kultur gibt es jedoch nicht; die Identitätslosigkeit der Europäer als solche stellt die Legitimität des Gebildes ‚Europäische Union‘ in Frage.
Die Arbeit befasst sich mit dem Problem einer gemeinsamen europäischen Identität, die bereits vorhandene nationale Merkmale vereinen soll. Die Arbeit entwirft Ansatzpunkte für eine europäische Rolle der Medien bei der Entwicklung eines vereinigten Europas. Hierbei kann von den Medien keine Generalintegrationsleistung erwartet werden. Vielmehr sollen sie eine Arena bereiten, die die Kommunikation sowohl zwischen Politikern und Bürgern, als auch unter den Bürgern der verschiedenen Mitgliedstaaten ermöglicht. Europäische Medienpolitik, die in Rundfunk und Fernsehen nicht nur eine reine Dienstleistung, sondern auch eine kulturell unabdingbare Institution sieht, ist Grundvoraussetzung. Aber auch die Grundeinstellung der Journalisten selbst muss sich ändern: Berichte über Europa dürfen nicht mehr nur plakativ und von nationalem Blickwinkel geprägt sein. Nur Hintergrundberichte führen zu wahrem Verständnis und Akzeptanz der europäischen Nachbarn. Netzwerke, in denen Politiker, Bürger, NGOs, Lobbyisten und Journalistenverbände im sogenannten ‚Mehrebenensystem‘ gemeinsam an der Idee Europa arbeiten, runden das Bild ab.
Die Rolle der Medien für eine europäische Öffentlichkeit
Wie können die Medien ein Zusammenwachsen der Bürger innerhalb der europäischen Union unterstützen?