Deutschland hat ein neues Reizthema: die sogenannte „Armutszuwanderung“ aus Bulgarien und Rumänien. Um diesem Phänomen nachzugehen, widmet sich die Arbeit der Repräsentation von Migrantinnen und Migranten aus Bulgarien und Rumänien in den Medien.
Im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse werden vier ausgewählte deutsche Tageszeitungen (SZ, FAZ, Berliner Zeitung und Rheinische Post) dahingehend analysiert, wie sich der Pressediskurs über die Menschen aus Bulgarien und Rumänien seit der EU-Erweiterung 2007 verändert hat und welche Unterschiede sich in lokaler und überregionaler Berichterstattung finden.
Anknüpfend an theoretische Konzepte zu Nachrichtenwert, Agenda-Setting und medialer Integration identifiziert das entworfene Kategoriensystem in der Berichterstattung spezifische journalistische Darstellungsmuster wie Ethnisierung, Homogenisierung und Marginalisierung. Aber auch typische Tendenzen des allgemeinen Migrationsdiskurses – Negativismus, Dramatisierung und Kriminalisierung – können für das untersuchte Sample bestätigt werden.
Die gefundenen journalistischen Realitätskonstruktionen werden unter Rückgriff auf die Stereotypen- und Antiziganismusforschung für (Sinti und) Roma erörtert, denn besonders Akteure dieser Ethnie werden in der Presse problematisiert und als „Fremde“ dargestellt. Im Verlauf des Diskurses sammeln sich zwar zunehmend auch positive Diskursfragmente an – eine ausgewogenen Berichterstattung kann insgesamt aber nicht konstatiert werden.
Die Repräsentation von Migrantinnen und Migranten aus Bulgarien und Rumänien in der deutschen Tagespresse
Die „Armutsflüchtlinge“ kommen