Im öffentlichen Diskurs über Migration und Integration in Deutschland wird besonders von den öffentlich-rechtlichen Medien eine Integrationsfunktion erwartet. Dabei zeigen diverse Studien, dass Personen mit Migrationshintergrund in den Massenmedien meist in negativem Licht abgebildet werden, was sich desintegrativ auswirkt.
Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden wie Menschen mit Migrationshintergrund im öffentlich-rechtlichen Fernsehen dargestellt werden. Dazu wurden exemplarisch politische Talkshows von ARD und ZDF untersucht. Auf Basis einer Stichprobe von 30 Sendungen wurde eine quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt. Bei der Analyse wurde insbesondere auf den Themenzusammenhang, in dem die Personen präsentiert wurden, die Rollenzuweisungen, die sie erhalten haben und die Aktivität, die sie in den Sendungen ausgeübt haben, Wert gelegt.
Die Datenanalyse zeigt, dass die meisten Talkshowgäste mit Migrationsgeschichte im Zusammenhang mit Themen über Migration, die jeweiligen Herkunftsländer oder Gewalt und Kriminalität auftreten. Oft werden Akteure als Migranten markiert, obwohl es für den Sendungsverlauf irrelevant ist. Dennoch gibt es auch Personen, die ohne Verweis auf ihre Herkunft als Experten auftreten. Diese Rollenvorbilder repräsentieren die kulturelle Diversität innerhalb der deutschen Bevölkerung.
Insgesamt wird deutlich, dass der Migrationsstatus in den Talkshows meist als Merkmal hervorgehoben und kulturelle Vielfalt nicht als Normalität präsentiert wird.
Die Repräsentation von Menschen mit Migrationshintergrund im öffentlich-rechtlichen Fernsehen am Beispiel von politischen Talkshows
Eine quantitative Inhaltsanalyse.