Durch die rasante Entwicklung des Internet hat das Radio erstmals in seiner 75jährigen Geschichte die Möglichkeit, optisch beim Hörer präsent zu sein. Traditionelle Sendebarrieren fallen, Radiostationen erreichen, zumindest theoretisch, eine unbegrenzte Zielgruppe, ansatzweise wird eine gewisse Interaktivität möglich.
Unberücksichtigt bleiben in den Gedanken der Programmgestalter bisher jedoch die eigentlichen Nutzer. Wieso werden die Angebote von Internet-Radios überhaupt genutzt? Welche Motive bringen Internetsurfer mit, ein Radioprogramm über das weltweite Datennetz zu hören? Um diese und ähnliche Fragen zu beantworten, wurde exemplarisch das Online-Angebot des Radiosenders Bayern 3 mittels einer Online-Befragung (269 ausgewertete Fragebögen) untersucht.
Die Resultate spiegeln die Befunde ähnlicher Studien: Online-Angebote von Radiosendern stützen vor allem die Nutzung des herkömmlichen Rundfunkprogramms. Die Befragten schätzen vor allem die informationsorientierten und solche Angebote, die serviceorientierte, programmbegleitende Informationen zum terrestrisch ausgestrahlten Radioprogramm liefern. Zudem besitzen die Websites von Radiostationen im Internet durchaus ein Potential, nicht nur die Bedürfnisse vorhandener Nutzer abzudecken, sondern sowohl neue Zielgruppen zu erreichen als auch einen direkteren Kontakt zu den Hörern herzustellen. Aus dem ursprünglichen Prestigeobjekt einer Website hat sich mittlerweile eine ernstzunehmende Alternative im Kampf um Hörer entwickelt.
Die Nutzung von Internet-Radios
unter besonderer Berücksichtigung des Online-Angebots von Bayern 3